Wir Menschen hegen den Wunsch, uns bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten zu wollen. Warum auch nicht? Die Idee, wissen zu können was kommt, erzeugt ein Gefühl von Sicherheit. Und Sicherheit ist für Viele ein wünschenswerter Zustand.
Nun ja, ich glaube Niemand kann von sich behaupten, er wisse mit Sicherheit, wie DIE Führungskultur der Zukunft aussieht. Rückblickend auf die letzten Jahre ist allerdings zu erkennen, dass Führung spürbar komplexer und gleichzeitig relevanter wird. Unternehmen und Führungskräfte geraten heute immer mehr unter Druck, eine wertschätzende Führungskultur als Grundlage des Unternehmenserfolges zu etablieren. Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmen und Führungskräfte sowohl für den physischen als auch den psychischen Gesundheitsschutz Sorge zu tragen. Alles unter dem gleichzeitigen Anspruch, auch in Prozessen zukunftsweisend zu sein und Trends aus Praxis und Forschung in der Organisation umzusetzen. Allein diese Kombination - Komplexität, Relevanz und Druck - kann eine denkbar schlechte Voraussetzung für die Führungskraft sein, gute und wertschätzende Führung zu leisten, die gleichzeitig Raum für Innovation birgt.
Da ich kaum Unternehmen kenne, die es wirklich schaffen diese Komplexität der Führung aus der Organisation heraus zu minimieren, ist die Lösung für die Führungskraft selbst oft sehr individuell. Da das Bürde und Chance zugleich ist, KANN Coaching hier eine gute Möglichkeit sein, seinen eigenen Weg zu finden. Seinen eigenen Weg bei Zielkonflikten die richtigen Prioritäten zu setzen. Für sich selbst zu prüfen, wie es um die eigenen Ressourcen steht. Neue Möglichkeiten und Herangehensweisen zu erarbeiten, den bestmöglichen Weg in einem Spannungsfeld von Ergebnisdruck und mitarbeiterorientierter Führung zu finden.
Ist Coaching die einzige Antwort darauf, mit der zunehmenden Komplexität von Führung zu dealen? Sicherlich nicht. Auch andere Entwicklungsmaßnahmen wie Training, Beratung oder Mentoring haben ihre absolute Berechtigung. Doch das, was Coaching aus meiner Erfahrung besonders macht, ist die Tatsache, dass es immer und zuallererst bei der Führungskraft selbst ansetzt. Wohingegen Trainings meist an der Rolle arbeiten. Beratung an den Strukturen der Organisation ansetzt. Und Mentoring wiederum eine Mischform aus systeminternem Coaching und Training ist, das versucht, die Person bestmöglich auf ihre Rolle im Unternehmen vorzubereiten.
Was aber, wenn die Führungskraft nach einer guten Trainingsmaßnahme in dasselbe Organisationsumfeld zurückkehrt, das sie schon vorher davon abgehalten hat, ihre Rolle besser ausfüllen zu können? Was aber, wenn aus der Beratung ein Change Prozess resultiert und die Führungskraft selbst innere Widerstände hat? Wie gut kommt sie aufgrund ihrer Persönlichkeit mit radikalen Veränderungen klar?
Es geht also immer wieder um die Person selbst. Um die Fähigkeit, die Perspektive so ändern zu können, dass neue Erklärungen und eigene Lösungsansätze inner- oder außerhalb des bestehenden Systems entstehen können. Und genau hier setzt professionelles Coaching an.
Wenn es nun nicht gleich ein Coaching Prozess sein soll, so gibt es dennoch etwas, das ich Ihnen mitgeben möchte. In meiner Arbeit mit Führungskräften habe ich beobachten können, dass DIE Menschen im Spannungsfeld zwischen Ergebnisdruck und Mitarbeiterorientierung am Erfolgreichsten waren, die die folgenden vier Punkte im Fokus hatten:
- Gute Berater! Suchen Sie sich Berater, die sie fordern und Ihnen helfen, andere Perspektiven einzunehmen und neue Antworten zu finden.
- Reflexion! Reflektieren Sie sich selbst und lassen Sie sich reflektieren. Der Wunsch nach Entwicklung sollte von innen kommen.
- Ressourcen! Haben Sie eine gute Verbindung zu Ihren Ressourcen? Verstehen Sie, dass es für Führung wichtiger ist in Balance zu sein denn in Extremen?
- Lebenslanges Lernen! Erfolgreiche Führungskräfte verstehen lebenslanges Lernen, Wandel und persönliche Entwicklung als einen steten Begleiter.
Wer sich regelmäßig mit diesen Punkten auseinandersetzt, wird erst einmal eine gute Basis haben, mit den Anforderungen der Führung - aktuell und zukünftig - gut umgehen zu können. Denn unsere (Arbeits-) Welt verändert sich so rasant, dass wir meist "nur auf Sichtweite segeln können".
In diesem Sinne, segeln Sie gesund und erfolgreich!
Ihre Jessica Calaminus
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